Die Zeit in Blüten messen – geht das?

Diese «Blumenuhr» klingt nach einer super Idee, aber klappt das wirklich? Weshalb machen Pflanzen diese energieaufwändigen Bewegungen? Und wie funktioniert das? Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, wurde basierend auf den Ideen von Linné eine Blumenuhr für das Berner Klima entwickelt.

In der Saison 2020-2021 wurde eine umfangreiche Testphase mit 56 Arten durchgeführt. Mit fünf Kameras wurden über sechs Monate hinweg alle fünf Minuten Zeitrafferdaten erfasst. Einige Ergebnisse sind hier dargestellt. Die linke Tafel zeigt den Zeitpunkt des Öffnens und Schließens der Blüten, die rechte Tafel die Monate der Blüte (Aubry & Rembold, 2021).

Weshalb eine neue Blumenuhr entwickeln?

Seit Linné wurden viele neue Pflanzenarten entdeckt, die ihre Blüten zu bestimmten Zeiten öffnen und schliessen. Dadurch können heute z.B. die Nachtstunden besser abgedeckt werden. Zudem haben Forschende mittlerweile herausgefunden, weshalb und wie diese Arten ihre Blühbewegungen durchführen: Klima und Lichtverhältnisse spielen dabei eine wichtige Rolle. Somit öffnen und schliessen dieselben Arten ihre Blüten in Bern womöglich zu einer anderen Tageszeit als bei Herrn von Linné in Schweden.

Cucurbita pepo /Zuchetti ist ein ist eine Art, die ihre Blüten tagsüber öffnet, und ein beliebtes Gemüse